Dienstag, 30. September 2014

DIE VERRÜCKTE WELT DER TACHYONEN

Die theoretische Physik schließt heute eine ZEITUMKEHR nicht mehr völlig aus. Die spezielle Relativitätstheorie lehrt: Bewegt sich ein Körper schneller als das Licht, reist er in der Zeit zurück (er ist "zeitlich rückläufig"). Das Licht bewegt sich mit 300 000 km/ sec. Dies ist eine Grenzgeschwindigkeit.  Wir haben gelernt, daß nichts schneller als das Licht sein kann. Die Physiker postulieren jedoch Teilchen, die noch schneller sind. Diese werden Tachyonen genannt.
Mit Tachyonen kann man sogar Nachrichten übermitteln. Das funktioniert etwa so:
A schickt B eine tachyonische Nachricht um-sagen wir O Uhr 30, was ein wenig spät ist. Wenn sich nun die Tachyonen  mächtig beeilen, dann kommen sie bei B beispielsweise um 23 Uhr an. Zu der Zeit kann man gerade noch anrufen. Was heißt das nun? B kriegt die Nachricht, bevor sie abgeschickt wurde. Er wird außerdem von einem Ereignis informiert, was noch gar nicht stattgefunden hat. B blickt also in die Zukunft. Das bekommt übrigens nicht jedem! B schickt nun die Nachricht wieder an A zurück, wo sie um 21 Uhr 30 ankommt. A erhält also seine Nachricht 3 Stunden, bevor er sie abgeschickt hat.
In der Welt der Tachyonen ist alles auf den Kopf gestellt. Das Wenn-dann-Schema wird in ein Dann-wenn-Schema umgewandelt, Antworten kommen vor den Fragen.
Die Physiker haben herausgefunden: TACHYONISCHE EXPERIMENTE FUNKTIONIEREN NICHT!
Physiker kann man also bis max. Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, was auch nicht gerade gut für die Gesundheit sein soll.
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Nach PAUL WATZLAWICK: WIE WIRKLICH IST DIE WIRKLICHKEIT? (In der tachyonischen Welt erscheint das Buch von P. Watzlawick, bevor er es geschrieben hat. Ich kann dann also sein noch nicht geschriebenes Buch lesen und ihm schreiben, wie es mir gefallen hat. Vielleicht schreibt er bei Nichtgefallen sein Buch nicht. Dann habe ich ein noch nicht geschriebenes Buch gelesen, das überdies niemals geschrieben werden wird. By the way: Kosten noch nicht geschriebene Bücher Geld?---
Wie wirklich ist übrigens P. W.?-----


STUKA!


FALL BARBAROSSA: ERSTE SCHRITTE (3)

1.) Korps MANSTEIN nördl. der Düna-Pz.korps 41 (REINHARDT) u. linker Flügel der 16. Armee (Gen. oberst BUSCH) noch über 100 km zurückhängend-deutsche Pz.keile werden vom Gegner ignoriert ("in totaler Unkenntnis über die Lage")-er wirft alles gegen MANSTEINS Dünaübergang-oberste deutsche Führung erkennt nicht "Logik ihrer eigenen Strategie"-daher: MANSTEIN erhält Haltebefehl (für 6 Tage!): er soll Brückenkopf verteidigen und auf linken Flügel der 16. Armee warten-"Krise zwischen Führer und Oberkommando" (daraus resultierend: Fehlentscheidungen ("Nägel zum Sarge des Ostheeres"))-Russen haben Zeit, Reserven heranzuholen.
2.) Südfront: Feldmarschall VON RUNDSTEDT u. Gen.oberst VON KLEIST (Pz.gruppe 1): "schwierigstes Los des Feldzuges gezogen"-17. Armee (Gen. der Inf. VON STÜLNAGEL gegen Bunkerlinien vor Lemberg u. Przemysel-6. Armee (REICHENAU) trotz Widerstand über den Styr-Pz. gruppe VON KLEIST: Durchbruch östl. von Lemberg-russ. Gegenangriff (KIRPONOS)-schwere u. überschwere russ. Panzer müssen durch Flak u. Art. bekämpft werden-T 34 gegen Schützenbrigade der 16. Pz.div. am Styr-Pz.jägerabteilung 16 mit 3, 7 Pak: Geschosse prallen am T 34 ab; nur Turm beschädigt; T
34 wendet-Gen.maj. HUBE (16. Pz.div): "Es geht langsam aber sicher vorwärts." (dies entsprach aber nicht dem Konzept!)-11. Armee (Gen.oberst RITTER VON SCHOBERT) an der rumän.-russ. Grenze: fast keine Vorkommnisse; beabsichtigte Verspätung; russ. Truppen sollten in Kessel im Norden getrieben werden-198 Inf.div: Erkundung über den Pruth-Ziel: Sculeni besetzen-Inf.reg. 305 besetzt Ort und Brückenkopf; hält ihn "gegen starken Feinddruck"-Verzögerungen am Nordflügel der Heeresgruppe (6. u. 17. Armee); auch SCHOBERTS Divisionen müssen warten-1. Juli: 198 Inf.div. tritt aus Brückenkopf an-24 h später: die übrigen Divisionen des 30. Korps (170 Inf.div; Gen.maj, WITTKE; 13. u. 14. rumän. div.)-54. u. 11. Korps überschreiten an den Seiten des 30. den Pruth-Holzbrücke über Pruth bei Tutora wird von der 170. Inf.div. im Handstreich genommen-kühne u. listige Aktion des Leutn. JORDAN: er durchbricht die Grenzzsicherung, kämpft Damm frei u.schaltet die russ. Sicherung aus-Angriff der 11. Armee (Richtung Nordost (Dnjestr))-SCHOBERT schiebt den Gegner vor sich her, der sich zäh wehrt (war so nicht vorgesehen!)-Pz.divisionen RUNDSTEDTS dringen 100 km vor ("nach 10 Tagen härtester Kämpfe")-KIPONOS entgeht Umfassung-RUNDSTEDT: operativer Durchbruch nicht gelungen-Heeresgruppe Süd: Zeitplan durcheinander!
3.) Mittelfront: hier lief es besser!-schnell erkämpfter Durchbruch-die Pz.gruppen HOTH u. GUDERIAN stoßen an der Flügeln der Heeresgruppe vor-setzen zum Zangenangriff an-1600 Panzer an der Mittelfront: hier sollte Entscheidung fallen-zusammen mit Pz.gruppe 4 (Gen.oberst HOEPNER) sollte Moskau eingenommen werden-Panzer kommen gut voran-bei Inf. lief es weniger gut:-45. Inf,div.: hoher Blutzoll bei der Feste Brest-Litowsk-Angriff des Hauptmann PRAXA (3. Bat. Inf.reg. 135)-Art. schießt die Festung sturmreif-Überquerung des Bug in Schlauchbooten-die Inf.reg. 135 u. 130 dringen in Festung ein-ebenso Leutn. WIELTSCH mit seinem Zug-Hauptmann PRAXA u. Hauptmann KRAUSS (Art.reg 99, 1. Abt.) tot-70 Mann des 3. Bat eingeschlossen-TEUCHLERS MG-GRUPPE wird durch Scharfschützen niedergemacht-Stoßtrupp des 1. Bat Inf.reg. 133 bricht bis zur Kirche durch-Befreiung der eingeschlossenen Gruppen-29. Juni: Feldmarschall KESSELRING setzt Stukageschwader ein-30. Juni: Festung erobert! 7000 gefangene Russen-deutsche Verluste: 482 u. über 1000 Verwundete.
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Verluste (Ostfront) bis zum 30 Juni: 8886.
edemdemKonzept

UNTERNEHMEN BARBAROSSA: ERKENNTNISSE

1.) "Also war dieses Kriegsabenteuer-wenn überhaupt-militärisch nur zu einem guten Ende zu bringen, wenn der Blitz die Eiche fällte."
2.) "Der Feind durfte nicht zur Besinnung kommen, nicht zur Entfaltung seiner Kräfte gelangen. Das hatten die ersten Tage des Krieges bereits mahnend gezeigt: Wo man seine Führung durch Überraschung lähmte, war der Sieg gewiß, wo man ihm Gelegenheit zu kämpfen gab, focht er wie der Teufel."
3.) "DIESE ERKENNTNIS UND LOGIK DES FELDZUGSPLAN 'BARBAROSSA' geboten also wie MANSTEIN klar erkannte, daß man beim kühnen Vormarsch blieb."
4.) "GUDERIAN hatte der Panzerwaffe den Grundsatz in die Geburtsurkunde geschrieben: 'NICHT KLECKERN-KLOTZEN!" MANSTEIN fügte einen zweiten hinzu: 'Die Sicherheit eines Panzerverbandes im Rücken des Feindes beruht darauf, daß er in Bewegung bleibt.'"
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Schnelligkeit, blitzartiges Zuschlagen, den Feind an der Entfaltung hindern, Überraschung, Vorstoß, Beweglichkeit! Dem Feind immer einen Schritt voran! Also immer die Initiative behalten.
DER DEUTSCHE SOLDAT!
DIE TAPFERKEIT DES DEUTSCHEN SOLDATEN
DAS EK II

Montag, 29. September 2014

FALL BARBAROSSA: ERSTE SCHRITTE (2)

1.) Probleme bei der Inf.div. 126-Verluste beim Inf.reg 422, 2. Bat.-Hauptmann LOHMAHR führt sein Bataillon ahnungslos nach vorne-dabei schießen Russen aus einem Roggenfeld heraus-viele Tote; Tod des Kommandeurs-eine ganze Kompanie braucht 3 Stunden, um die 4 Russen niederzukämpfen!-die Russen werden mit Handgranaten erledigt.
2.) Nordflanke (Ostseeküste): 291 Inf.div. (GENERAL HERZOG) greift an-Oberst LOHMEYER stößt mit Vorausabteilung des Inf.reg. 505 durch die Bunkerlinie-nach 24 h steht er 70 km tief in Feindesland!
3.) LVI. Panzerkorps (Gen. VON MANSTEIN) in Waldgebieten nördl. der Memel- 8. Pz. div. u. 290 Inf. div. stoßen über Grenze-Ziel: 80 km vorrücken; Viadukt bei Ariogala nehmen-Verluste bei Inf.div. 290-Leutn. WEINROWSKI (7. Komp., In.reg 501) wohl erster Soldat, der im Norden in der ersten Kriegsminute fällt-Vorstoß der 11. Komp. vor den Spitzen der 8. Pz.div.-Oberleutn. HINKMANN fällt;; Leutn. SILZER springt ein-Eroberung der Brücke an der Mituva; Bildung eines Brückenkopfes-Heranrücken der 8. Pz.div. (Gen. BRANDENBERGER)-Gen. VON MANSTEIN im Befehlspanzer-19 Uhr: Viadukt Ariogala genommen-Vorstoß MANSTEINS (er will 350 km vorrücken und die Dünabrücken erobern)-6. Pz.div. stößt an der Dubysa östl. von Rossinie auf feindliche Panzer-mehr als 100 schwere russ.
Panzer kommen dem XXXXI Panzerkorps entgegen-sie treffen zuerst auf die 6. Pz.div. (Gen LANDGRAF)-erste Krise-Entlastung durch 1. Pz.div.-überschwere russ. Panzer greifen an und überrollen das 2. Bat. des Schützenreg. 113-der Angriff wird mit Artillerie zum Stehen gebracht-Gegner wird zurückgeworfen-tagelange Schlacht an der Dubysa-Entscheidung am 26.: deutsche Artillerie zwischen Feuerfront der Panzerregimenter; Gegenangriff-Zerschlagung des III. sowjetischen Panzerkorps!-Zusammenwirken mit der 36 Inf.div. (mot.) u. der 269. Inf. div.-Zerstörung von 200 Russenpanzern-29 überschwere KW 1 u, 2 zerstört-Weg nach Jakobsstadt an der Düna frei-Oberst LOHMEYER (Inf. reg 505) vor Libau-Marinestoßtrupp unter Kap.leutn. DIEST stürmt gegen Festung-Angriff von Kapitänleutn. SCHENKE (Marineabteilung 530) bringt keine Änderung-Entlastungsangriffe-Russen machen Ausbruch; reißen deutsche Einschließungsfront auf; Krise-Inf.reg. 505 u.a. dringen in die Befestigung ein-48 h Straßenkampf-die Kap.leutn. DIEST u. WOLF fallen-29. Juni: die Seefestung ist bezwungen-erster Sieg der Inf. der 18. Armee--26. Juni: 8. Pz.div fährt auf Fernstraße Kosowo-Leningrad-Deutsche in russ. Uniformen und auf Beute-LKWs; Kommandeur:  Oberleutn. KNAAK-Ziel: Dünabrücken besetzen; auf 8. Pz.div. warten-Handstreich auf Brücken gelingt-Oberleutn. KNAAK u. 5 seiner Männer gefallen-großer Tag der Heeresflak und der Jäger der Luftflotte 1-Düna bezwungen-8. Pz.div. u. 3. Inf.div. am jeneseitigen Ufer.-
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Panzer kommen dem XXX

Sonntag, 28. September 2014

FALL BARBAROSSA: ERSTE SCHRITTE (ÜBER BUG, SAN, MEMEL UND DARÜBER HINAUS)

1.) Brest gegenüber liegt die Inf.div. 45 (Gen.maj. SCHLIEPER)-erster Stoß soll durch Inf.reg. 130 u. 135 erfolgen-erste Welle schiebt sich in der Dunkelheit bis an den Bug (22. Juni)-3 Uhr 15: Nebelwerferreg. 4: 2880 Granaten über den Fluß-gleichzeitig: Beschuß durch Art. reg 98 (Mörser; 21 cm Geschütze)-Sturm der Brücke durch Leutn. ZUMPE und seine Männer (3. Komp. Inf.reg 135)-Beschuß der Brückenwache u. a. durch Gefreiter HOLZER-Unterstützung durch Pionierbat. 81-die Brücke ist frei-ein erster Panzerspähwagen kann passieren.
2.) Keine Brücke für die Panzerdiv. 17 u. 18 bei Pratulin-Überquerung des Flusses duch Schlauch-und Sturmboote-Feldwachen der Russen werden ausgeschaltet-Bau einer Pontonbrücke-das Gradschützenbat. gräbt sich ein-50 Batterien (Abschnitt 18. Panzerdiv.) eröffnen Feuer-Divisionskomm.: Gen. NEHRING-Tauchpanzer stehen bereit-4 Uhr 45: Feldw. WIERSCHING fährt mit Tauchppanzer 1 in Bug-die 1. Abteil. des Panzerreg. 18 (MANFRED GRAF STRACHWITZ) taucht in Fluß (80 Panzer)-feindl. Panzerspähwagen werden vernichtet und in Flucht geschlagen-Panzerspitzen der Heeresgruppe Mitte rollen vor.
3.) südl. von Brest (bei Koden): geglückter Schlag gegen die Brücke-Überraschungsangriff des XXIV.
Panzerkorps (Gen. Frh. GEYR VON SCHWEPPENBURG)-3. Panzerdiv. (Gen. MODEL) fährt über schnell errichtete Brücken über Fluß.
4.) nördl. von Brest (Drohizyn): Pionierbat. 178 (292 Inf.div.) baut Brücke für IX. Korps-Inf.reg 507 u. 508 gehen unter Art.feuer über Bug-Bildung eines Brückenkopfes und Vernichtung der russ. Feldwachen-erste Brücke im Bereich der 4. Armee steht-78. Inf.div. bereit zum Übergang-alle Coups gegen Grenzbrücken erfolgreich (außer bei der Inf.div. 62)!-Gen.feldmarschall VON RUNDSTED tritt an (linker Flügel; 17. u. 6. Armee)-Erfolge auch bei Heeresgr. Süd (6. Armee)-56. Inf.div (Gen.maj. VON OVENS) überwindet unter Art.feuer den Bug-Pontonbrück beim Inf.rg 192 (bei Chelm)-Art. überquert Fluß-Regimenter des XIV. Korps dringen 14 km in Feindesland vor-Probleme am Südflügel (Gen. VON STÜLPNAGEL; 17. Armee)-Flußufer am San (nördl. Przemysl): Sturmbatallione der 257. Inf.div. rücken in der Nacht zum 22. in Bereitschaftsstellungen-Quakkonzert der Frösche übertönt Lärm (Leutn. ALICKE:"Gott segne die Frösche!")-3 Uhr 15: Handstreich auf Brücke gelingt-Leutn. ALICKE fällt (erster Toter der Div.)-schwere Waffen rollen über Brücke-heftige Gefechte des Inf.reg. 457-Inf.rg. 466 wird in Flanke angegriffen-Gefechte in den Getreidefeldern von Stubienka-Russen setzen sich ab-Heeresgr. Nord: Angriff an der Grenze zu Litauen kurz nach 3 Uhr-Panzer verlassen die Wälder im Morgengrauen-30. Inf.div. südl. der Memel-Pioniertrupp unter Oberleutn. WEISS (6, Komp.)-Beschuß der Höhe 71 und 67 (II. Abt. Art.reg. 47)-die Abt. WEISS stürmt die Höhe.
(wird fortgesetzt)
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Quelle: PAUL CARELL
erPanze

Samstag, 27. September 2014

UNTERNEHMEN BARBAROSSA: DER AUFMARSCH

21. JUNI 1941:
7 Armeen-4 Panzergruppen-3 Luftflotten: 3 000 000 Mann-600 000 Fahrzeuge-750 000 Pferde-3580 Panzerkampfwagen-7184 Geschütze-1830 Flugzeuge sowie die 3. und 4. rumänische Armee (im Süden).
1.) Heeresgruppe Nord: Feldmarschall RITTER VON LEEB: 2 Armeen-1 Panzergruppe.
Vorstoß aus Ostpreußen über die Memel-Ziel: Vernichtung der Russen im Baltikum; Einnahme Leningrads-Panzergruppe 4: Generaloberst HOEPNER-Befehlshaber der Korps: Gen. VON MANSTEIN- Gen. REINHARDT-Luftflotte 1: Generaloberst KELLER-außerdem: finnische Verbündete
2.) Heeresgruppe Mitte: Feldmarschall VON BOCK-von der Romintener Heide bis südl. Brest-Litowsk (400 km)-2 Armeen-Panzergruppe 2: Generaloberst GUDERIAN-Panzergruppe 3: Generaloberst HOTH-Luftflotte 2 (mit Stukas): Feldmarschall KESSELRING-stärkste Heeresgruppe-Ziel: Vernichtung der Russen im Dreieck Brest-Wilna-Smolensk-Schwerpunkt bei dieser Heeresgruppe, die eine schnelle Entscheidung herbeiführen sollte.
3.) Heeresgruppe Süd: Feldmarschall VON RUNDSTEDT-3 Armeen-von den Pripjetsümpfen bis zu den Karpaten-Ziel: die Armee des Genearaloberst KIRPONOS vernichten-Dnjepr-Übergänge sichern-Kiew einnehmen. Luftflotte 4-als Sicherung: die Rumänen sowie die 11. deutsche Armee
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Quelle: PAUL CARELL

UNTERNEHMEN BARBAROSSA: 22. 6. 1941 (ES GEHT LOS)

PAUL CARELL fängt die unheimliche Stimmung kurz vor dem Angriff auf die UdSSR mit diesen Worten ein:
"Die Uhren regierten die Nacht. Die Stunden tickten wie eine Ewigkeit dahin. Überall war es so an der langen Grenze zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Überall lagen sie wach. Quer durch den Kontinent. Von der Ostsee bis ans Schwarze Meer! 1600 Kilometer. Und auf diesen 1600 Kilometern warten drei Millionen Soldaten. In Wäldern, auf Wiesen, in Kornfeldern versteckt. Zugedeckt von der Nacht. Warten!"
"Da springen auf den genau verglichenen Uhren die Zeiger auf 3 Uhr 15.
Als hätten sie einen Kontakt gelöst, so durchzuckt im selben Moment ein gigantischer Blitz die Nacht. Die Feuerschlünde aller Geschützkaliber tun sich auf. Die Leuchtspurgranaten der Flak ziehen über den Horizont. So weit das Auge reicht, steht die Front am Bug im Blitzen der Abschüsse. Dann rollt das grummelnde Donnern wie eine Walze über den Turm von Wolka Dobrynska. Das Heulen der Werferbatterien mischt sich schauerlich ins Donnern der Geschütze. Jenseits des Bug schäumt ein Meer von Qualm und Feuer auf. Die schmale Mondsichel der vergehenden Nacht verhüllt sich hinter einem Wolkenschleier.
Der Friede ist tot. Der Krieg macht seinen ersten schrecklichen unheilvollen Atemzug."
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Es ist, als ob knisternde Spannung in der Luft liegt und sich die Zeit verlangsamt. Als ob die Welt den Atem anhalte. Dann die Entladung. Der Krieg, der mit dem Wesen des Menschen für alle Zeiten verbunden ist, meldet sich wieder einmal zurück. Er war nie ganz fort. Dies zu glauben, wäre naiv und ein Irrtum. Er lag vielmehr auf der Lauer, sozusagen auf dem Sprung, und hat nur Pause gemacht.
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Die Hölle, das sind wir (SARTRE).
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PAUL CARELL: UNERNEHMEN BARBAROSSA, DER MARSCH NACH RUSSLAND; Buchgemeinschaftsausgabe, Frankfurt, Berlin 1963; Lizenzausg mit Genehmigung des Verlages Ullstein für Bertelsmann usw., S. 14 und 20.

Mittwoch, 24. September 2014

PAUL WATZLAWICK: WIE WIRKLICH IST DIE WIRKLICHKEIT?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ro/5/54/Paul_Watzlawick.jpg

WATZLAWICK äußert sich am Ende des ersten Teils  über die Grundthese seines Buches, wie folgt:
"Der Leser dürfte bemerkt haben, daß es auch mir nicht möglich war, Begriffe wie 'wirklich', 'tatsächlich' und so weiter zu vermeiden. Daraus entsteht ein scheinbarer Widerspruch zur Grundthese des Buches, wonach es keine absolute Wirklichkeit gibt, sondern nur subjektive, zum Teil völlig widersprüchliche Wirklichkeitsauffassungen, von denen naiv angenommen wird, daß sie der 'wirklichen' Wirklichkeit entsprechen."
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Auch nichts Neues. Schon Geiler von Kaisersberg (+1510) wußte: Wir sind ganz blind in der Vernunft!
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"URINIERT IN DEN STIEFELN": NIETZSCHE IM IRRENHAUS

In Turin kommt es immer wieder vor, daß NIETZSCHE auf offener Straße eine halbe Stunde lang grinst (keine leichte Übung nach meinem Dafürhalten; wer es nicht glaubt, möge es einmal selbst versuchen). Dezember 1888 umarmt er auf der Piazza ein Pferd, weil er glaubte, es sei mißhandelt worden.
NIETZSCHE haust in schäbigen Absteigen und leidet an allen möglichen Gebrechen: bohrende Migräne, Erbrechen mit Blut, Fieber, Schüttelfrost, Hämorriden, gereizte Nerven, Schlaflosigkeit ("Kleingewehrfeuer" seiner Leiden); er nimmt Chloralhydrat, um schlafen zu können. In seinem Kopf geht es drunter und drüber; seine Gedanken feiern Orgien. Schließlich bringt ihn sein Freund OVERBECK nach Basel ins Tollhaus. Das Wetter ist nicht gut. Es ist naßkalt.
NIETZSCHE, jedoch ganz beschwingt: "Ich will euch, ihr guten Leute, morgen das herrlichste Wetter machen...". Er singt und jauchzt den ganzen Tag. Seine Mutter bringt ihn in die Irrenanstalt von Jena. Dort angekommen, verbeugt er sich immer wieder höflich, redet in selbstbewußter und affektierter Weise, mal italienisch, mal französisch. Den Ärzten will er andauernd die Hände schütteln. Ständig verlangt er nach Frauenzimmern. Er trägt eine Anstaltsmütze, die er über alles liebt. Niemand darf sie ihm wegnehmen.
Er macht lauter verrückte Sachen: Uriniert in den Stiefeln, trinkt Urin, ißt Kot, sieht nachts "ganz verrückte
Weibchen", glaubt, daß einmal "24 Huren bei ihm gewesen" seien, außerdem knurrt er beim Sprechen, macht Bocksprünge, schneidet Grimassen und hält den Oberaufseher für Bismarck. Da NIETZSCHE ein gutmütiger Irrer ist, darf ihn die Mutter nach Naumburg mitnehmen, wo ihre Tochter Dezember 1890 aus Uruguay eintrifft. Dort fungierte sie in einer Kolonie als "Königin von Neugermanien". Betrogene Kolonisten zwangen sie jedoch abzudanken! Wie undankbar, diese Untertanen! Als sie ankommt, steht NIETZSCHE am Arm der Mutter. Sein Blick ist starr, er hält sich gerade wie ein Gardeoffizier und erzählt in bester Laune von seinem Leben in der Armee.
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Quelle: "Stern" 37, 2000, S. 206 ff.


Weibchen"

Dienstag, 23. September 2014

ÜBERMENSCH ODER LETZTER MENSCH (NACH F. NIETZSCHE)

ZARATHUSTRA, aus der Einsamkeit zurückkehrend, predigt die Lehre vom "ÜBERMENSCHEN". Wie der Mensch den Affen verachtet, so wird dermaleinst der "ÜBERMENSCH" auf den Menschen herabsehen. Doch dazu bedarf es des Bewußtseins eigenen Ungenügens.
"Darum ist das größte Erlebnis des Menschen die Stunde der großen Verachtung, da ihm alles an sich zum Ekel geworden ist."
Der andere Weg führt abwärts zum "LETZTEN MENSCHEN":
"Der letzte Mensch ist klein und niedrig. Ihm fehlt der Schwung, er ist zahlreich; denn je niedriger die Art, um so zahlreicher ist sie. Alles ist Durchschnitt, Masse, nirgends Größe, nirgends Originalität."
Ganz klar, wofür sich die Masse entscheidet:
"Die Menge, der Zarathustra dies gepredigt, entscheidet sich für den letzten Menschen. Das ist ihr Ideal. Zarathustra geht erschüttert in die Einsamkeit..."
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Zarathustra aber wird von der Menge gehaßt, weil er ihre "Herdenideale" zerbricht. Er scheitert heroisch. Doch ist es nicht das größte Lob, von den Falschen gehaßt zu werden?
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Zur Spezies "letzter Mensch" gehören unbedingt einige meiner Nachbarn und ehemalige Mitarbeiter! Da bin ich mir ganz sicher. Die Spezies triff man allenthalben, kaum daß man das Haus verläßt. Man entgeht ihnen nicht. They are everywhere!
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Quelle: HANS WEICHELT: NIETZSCHE, DER PHILOSOPH DES HEROISMUS, Baustein Verlag, Leipzig 1924, S. 46 f.



Donnerstag, 11. September 2014

BARUCH DE SPINOZA (1632-1677): INNERE FREIHEIT


"Die 'ETHIK' SPINOZAS ist vielleicht eine der radikalsten Beschreibungen von individueller Freiheit des Menschen. Diese innere Freiheit hat sich Spinoza selbst trotz aller Anfeindungen und Verlockungen immer erhalten können."
JÖRG AUFENANGER: PHILOSOPHIE, Basis Wissen Aktuell, eine Einführung, Lexikothekverlag Gütersloh 1984, S. 104.
Doch hören wir SPINOZA selbst. In der "ETHIK", IV, 70 lesen wir:
"Der freie Mensch, der unter Unwissenden lebt, sucht soviel als möglich ihre Wohltaten abzulehnen."
Prop. LXX: "Homo liber, qui inter ignaros vivit, eorum, quantum potest, beneficia declinare studet."
(SPINOZA ließ sich nicht von jedem zum Bier einladen. Zum Bier sowieso nicht, denn er bevorzugte (soweit ich weiß) Milchsuppe.)
Der freie Mensch-so SPINOZA-strebt nur das zu tun, was er selbst (ratione duce) für das Höchste (summum) erachtet. Wenn ein Unwissender sieht, daß seine sog. Wohltat nicht so gut ankommt, reagiert er mit Haß-immer nach dem Motto: Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich dir den Schädel ein.
In der "demonstratio" heißt es daher: "ignarus igitur, qui in aliquem beneficium contulit, id ex suo ingenio aestimabit, et si minoris ab eo, cui datum est, aestiamri videt, contristabitur"=der Unweise also, der einem eine Wohltat erweist, wird diese gemäß seiner Sinnesart einschätzen, und wenn er sieht, daß sie von dem, dem sie gegeben worden ist, geringer (recht gering) eingeschätzt wird, dann wird er betrübt werden (wird sich seine Stimmung verdüstern); das ist so, weil "unusquisque ex suo ingenio judicat, quod bonum sit"=ein jeder gemäß seiner inneren Anlage urteilt, was gut ist (sei); daher heißt es dann ganz treffend:
"At homo liber (Doch der freie Mensch (ergänze: ist bemüht=studet) reliquos homines amicitia jungere (sich die übrigen Menschen durch Freundschaft zu verbinden) nec paria hominibus beneficia (und nicht den Menschen gleiche Wohltaten) ex eorum affectu referre (gemäß ihrem "Affekt" zurückzugeben; die sie nach ihrer Sinnesart als gleichwertig erachten); sed se (sondern sich), et reliquos (und die übrigen) libero rationis judicio ducere (durch das freie Urteil der Vernunft zu führen), et ea tantum agere studet (und nur dies bemüht er sich zu tun), quae ipse prima esse novit (was er als das Vorzüglichste (Vornehmste; Wichtigste) erkannt hat): ergo (daher) homo liber (der freie Mensch), ne ignaris o(?)dio sit (um nicht den Unweisen "zum Haß" zu sein; um sich nicht bei denen verhaßt zu machen), et ne (und um nicht) eorum appetitui (deren Neigung; Trieb; Verlangen), sed soli rationi obsequatur (sondern ALLEIN DER VERNUNFT ZU GEHORCHEN), eorum beneficia (deren Wohltaten), quantum potest (soweit er es vermag), declinare conabitur (wird er versuchen abzulehnen)."
---Wer kennt sie nicht, die Danaergeschenke? Viele, die etwas schenken, machen doch nur sich selbst ein Geschenk. Sie geben vor, einem etwas Gutes zu tun, doch in Wirklichkeit tun sie nur sich selbst einen Gefallen. Verlogene Heuchler sind sie, sonst nichts. Wie heißt es doch: Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie mit Geschenken kommen.- Wie oft  wird versucht, einen durch "Gefälligkeiten" moralisch festzulegen, zu korrumpieren und zu erpressen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. So mancher, der etwas zu vererben hat, versucht jedes Jahr einen anderen damit zu korrumpieren. Doch meistens werden solche Leute nicht geliebt, werden enttäuscht und geben dem Erbschleicher einen Tritt. Mit beiden (niederen) Spezies sollte man kein Mitleid haben. Der freie Geist tut so etwas nicht bzw. er widersteht solchen Versuchungen. Also: Bekommt man etwas von Dummen (in fast jeder Familie gibt es solche Exemplare), dann ist man den Dummen verpflichtet, was ziemlich dumm ist. Man muß dann diesen Blödköpfen auch noch dankbar sein und gemäß deren Dummheit funktionieren, was geradezu oberdumm ist. Gott bewahre mich vor den Flachköpfen dieser Welt!
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Der Rächer der Enterbten

Dienstag, 2. September 2014

ARYAN BROTHERHOOD


 
Die Aryan Brotherhood ist eine weiße Gefängnisgang, die ihrem Selbstverständnis nach rassistische Ziele verfolgt, in der Praxis aber vor allem kriminellen Aktivitäten wie Drogenhandel, Diebstahl, Prostitution, Raub und Gewaltkriminalität nachgeht.
Die Aryan Brotherhood verwendet gerne germanische oder keltische Symbole und verwendet oft Abkürzungen oder Tarnnamen wie AB, 12/One-Two, The Brand, Alice Baker u. ä.
Oft werden FBI-Analysen zitiert, nach denen nur 0,1 % der Häftlinge AB-Mitglieder sind, von ihnen aber 18 % der Morde ausgehen. Diese Zahlen sind aber umstritten.


DIE GRÜNDUNG IN DEN 60er-JAHREN

Auf jeden Fall entstammt die Aryan Brotherhood einer Situation der 60er-Jahre und hat sich danach verselbständigt. In den 60er-Jahren kamen in den USA immer mehr nicht-Weiße in die Gefängnisse und waren immer besser organisiert, während gleichzeitig die Forderung erhoben und umgesetzt wurde, wie überall im Land die Rassentrennung aufzuheben.
Das hatte zur Folge, dass weiße Gefangene, die zuvor die Oberhoheit hatten und z. B. durch bestimmte Schübe wie in Wirtschaftskrisen und nach Kriegen die Gefängnisse stark popularisiert hatten, in die Minderheit zu geraten drohten. Das bedeutete, dass die AB am Anfang sogar defensiven Charakter hatte, danach aber schnell in die Offensive überging.
Entstanden sein soll die AB im Jahre 1967 im Staatsgefängnis St. Quentin in Kalifornien. Einige Quellen datieren sie auch noch früher (z. B. 1964).
An der Gründung waren aber nicht nur angelsächsische Weiße beteiligt, die einen "Germanenkult" betrieben, sondern auch Iren, die einen "Keltenkult" mitbrachten. So wurde auch das irische Kleeblatt und das Keltenkreuz neben Nazisymbolen wie Hakenkreuz (Swastika) und SS-Runen bzw. -Blitzen Erkennungszeichen der AB.
Namentlich ging die frühe AB auf die Blue Bird Gang zurück, die v. a. aus irischstämmigen Rockern bestand. Da das ganze damals noch nicht in geregelten Bahnen verlief, waren zunächst Namen wie Diamond Tooth Gang und Nazi Gang im Gebrauch.


DIE KONSOLIDIERUNG DER 70er-JAHRE

Die Aryan Brotherhood gewann durch ihre gute Organisation und ihre Härte in den Gefängnissen schnell an Einfluss. Durch erste Haftentlassungen fasste sie auch außerhalb der Gefängnisse schnell Fuß.

Weiterhin begann etwas, das man später nicht mehr so sah und was einen aufgrund der klassischen Links-Rechts-Verhältnisse wundert: In den frühen 70er Jahren gab es eine Zeit lang Verknüpfungen zwischen teilen der linken Gegenkultur und Gefangenengangs, die meist rechts standen und z. B. für den Vietnamkrieg waren.
Das kam daher, dass die politische (Neue) Linke damals immer frustrierter mit der Gesellschaft wurde und nicht mehr auf friedliche politische Veränderungen hoffte. Außerdem glaubte man, dass die Arbeiterklasse, wenigstens die weiße, zu systemfreundlich geworden sei, und dass man daher auf soziale Randgruppen setzen müsse. Eine Untermauerung dieser Vorstellungen lieferten die Theorien von Herbert Marcuse.
Umgekehrt standen die eigentlich rechten Brüder auf die rebellische Musik der linken Protestkultur dieser Tage. Und nicht zuletzt der Drogenhandel erreichte durch die "Couter Culture" ein ungeahntes Ausmaß. Neben dem allgemeinen Zeitgeist wirkten speziell Filme wie "Easy Rider" nachfragefördernd.

In der Praxis zeigte sich aber, dass Gefangenengangs wenig Interesse an sozial-progressiven Ideen haben. 
Einige AB-Veteranen, die diese Zeit noch erlebt haben, berichteten später wortreich über diese Zeit der bedingten Koalitionen.

Ein besonderer Vertreter dieser rebellischen Zeit war Charles Manson mit seiner sog. Family. Manson selber (Jahrgang 1934) hatte schon vor seiner Politisierung Knasterfahrung gesammelt. Daher wusste er, dass mit den Black Panthers und ähnlichen Gruppen in den Zellen nicht zu scherzen war. Manson schloss also einen vorübergehenden Pakt mit der Aryan Brotherhood, der ihn im Gefängnis vor Schikanen schützen und die AB-Mitglieder außen mit Waren und Frauen versorgen sollte. Diese Allianz brachte der Family jedoch auch Probleme ein. Kenneth Como von der AB erwies sich als äußerst Machtbewusst und zog einige Anhänger der Family zu sich herüber (Spaltung in Comoites und Mansonites).
Schließlich kam der endgültige Bruch dadurch, dass Manson sich weigerte, einfach nur als Loyalitätsbeweis einen Schwarzen umzubringen (Quelle: Lynette Fromme).

Die Aryan Brotherhood kümmerte dieses Intermezzo wenig. Sie erhielt dadurch ein wenig Popularität, kümmerte sich an sonsten aber vor allem um die Drogengeschäfte, die inzwischen äußerst blutig ausgetragen wurden. Es kam bei Drogenkämpfen zu vielen Toten auf seiten verschiedener Gangs und der Polizei.
Aus taktischen Gründen konnte man aber auch mit ideologischen Feinden zusammenarbeiten, wie z. B. mit der mexikanischen Gang "La Eme".
Erbitterte Feinde über lange Zeit waren und sind aber die Kämpfer der "Black Guerilla Family". 


DIE NEUSTRUKTURIERUNG DER 80er-JAHRE

Die Konsolidierung der Machtstrukturen wirkte bis in die 80er-Jahre. Die Aryan Brotherhood hatte inzwischen ein Netz fast über die ganzen Vereinigten Staaten gespannt und war jetzt in Chapter aufgeteilt. Die Zusammenarbeit zwischen Untergruppen innerhalb und außerhalb der Gefängnisse funktionierte inzwischen auch prächtig. Neben dem Drogenhandel waren der Überfall auf Geldtransporte und Geldfälschungen "Highlights" der Verbrecherorganisation.
Die Organisation drängte auch zunehmend in den Waffen- und Sprengstoffhandel vor, was aber erst in den 90er-Jahren und später deutliche Auswirkungen hatte. 

Trotz der bisherigen Erfolge musste man aufgrund der gewonnenen Größe und aufgrund der neuen Herausforderungen seine innere Struktur anpassen. Die Aryan Brotherhood teilte sich intern in eine Gruppe für Bundesgefängnisse und eine Gruppe für Staatsgefängnisse (der Einzelstaaten). Die Aryan Brotherhood wurde jetzt von einem Dreiergremium gelenkt.
Nach außen hin versuchte die Aryan Brotherhood, Kontakte zu White-Supremacy-Gruppen wie der Aryan Nation herzustellen. In einigen Fällen gelang das und traf auf Gegenliebe, in anderen Fällen war die Reaktion ablehnend.


WEITERE ENTWICKLUNG: 90er-JAHRE, 00er-JAHRE


Die Aryan Brotherhood setzte im folgenden ihren Kurs fort und intensivierte ihn noch. In den 90er-Jahren kam es nicht nur zu einer langen Reihe von Straftaten, Machtkämpfen und Morden im illegalen Geschäftsleben, sondern auch zu ideologisch motivierten Morden an Nicht-Weißen. Berühmt wurde ein Fall in Jasper (Texas), in dem drei Ex-Häftlinge den Schwarzen James Byrd (Jr.) am Heck ihres Pick-Ups zu Tode schleiften.

Auch der Handel mit Waffen und Sprengstoff wurde intensiviert. Das FBI deckte 2000 auf, dass die AB nicht nur mit Sprengstoff handele, sondern sogar Anschläge auf Bundesbehörden in großem Stil plane.

Gleichzeitig gelangen den Behörden aber auch einige Erfolge gegen führende Mitglieder der AB. Sie konnten einige aus der Zelle (Isolationshaft!) geschmuggelte Kassiber entschlüsseln und so den Führern der AB Mordabsichten nachweisen. Damit waren viele der Anführer in Schwierigkeiten.
Im Jahre 2002 wurden in einer Großaktion viele AB-Köpfe abgegriffen und auf der Grundlage des RICO-Aktes angeklagt. 
In einer Reihe von Großprozessen ab 2006 konnte zwar die Todesstrafe abgewendet werden, aber viele der Gefangenen müssen nun für immer hinter Gittern bleiben. In einigen Fällen macht die Haftverlängerung aber nichts mehr aus, weil die Häftlinge sowieso schon lebenslänglich ohne Chance auf Bewährung haben.
Zum Leidwesen der AB sagten auch einige ihrer Bundesbrüder gegen die Führung aus. Motive mögen einerseits in Haftminderung gelegen haben, andererseits aber auch darin, dass die Führung der AB nicht nur einzelne Mordaufträge erteilt hat, sondern gleich ganze Familien ausrotten wollte.
Da bekamen selbst einige erfahrene Killer Gewissensbisse (z. B. Michael Thompson).
Die Verfolgungsmassnahmen des Staates trafen insbesondere Barry Byron Mills und Tyler "The Hulk" Bingham. 



Im Juni 2005 gingen die Fahnder auch gegen den verbündeten "Order of the Blood" vor, der besonders in Ohio Hauptquartiere unterhielt.

Ein weiteres Problem ist die Aryan Brotherhood of Texas (ABT). Dabei handelt es sich um eine Abspaltung von AB-Anhängern, die vom Führungsgremium der AB nicht in der Organisation geduldet wurde - aus welchen Gründen auch immer.
Neben ihren Bandenkriegen machte die Gruppe Anfang 2014 von sich reden, als sie aller Wahrscheinlichkeit nach für Morde an Staatsanwälten verantwortlich war.
Im Januar 2014 erschoss sie Mark Hasse (Leitender Oberstaatsanwalt) und im März Mike McLelland (Bezirksstaatsanwalt) und seine Frau Cynthia.
Unklar ist, ob auch ein Zusammenhang mit dem Mord am Gefängnisdirektor Tom Clement aus Colorado besteht. Der mutmassliche Täter Evan Ebel starb 2 Tage später in Dallas bei einer Schießerei mit Polizisten.



JOHN CABOT: DER ENGLÄNDER, DER EIN ITALIENER WAR

EIN ITALIENER ENTDECKT AMERIKA

Viele wissen nicht, daß JOHN CABOT der wahre Entdecker Amerikas ist (Datum: 24. 6. 1497; Landung bei Cape Bauld, NEUFUNDLAND). KOLUMBUS (=Cristóbal Colón) dagegen entdeckte lediglich die Inseln, die Mittelamerika vorgelagert sind. Erst 1498 (dritte Reise) kam er bis Südamerika.
CABOT war allerdings auch nicht der erste, denn vor ihm waren schon die WIKINGER da.
Zwei Tage vor dem "Columbus Day" 1965 gab es bei den Italo-Amerikanern einen Aufruhr. Was war geschehen? Die New York Times berichtete über einen Sensationsfund: Eine alte Karte sei aufgetaucht, auf der die von LEIF ERIKSON (11. Jh.) entdeckten neuen Länder zu sehen sind (u.a. VINLAND). Die größte Sensation war aber, daß die Karte um 1440 entstanden sei, also 52 Jahre vor der "Entdeckung" des KOLUMBUS! War KOLUMBUS etwa ein Hochstapler?
Doch zurück zum "Columbus Day"! Als der Artikel über die VINLAND KARTE (THE VINLAND MAP) erschien, ward das Geschrei bei den Italos groß, weil KOLUMBUS, den sie für einen Italiener hielten, der aber wahrscheinlich ein Spanier oder spanischer Jude war, nicht mehr der erste Entdecker der Neuen Welt sein sollte. Doch die Italos hatten sich umsonst aufgeregt: JOHN CABOT war in Wirklichkeit ein Italiener! Er hieß GIOVANNI CABOTO und segelt unter englischer Flagge.
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C. W. CERAM, der in Wirklichkeit MAREK hieß, über JOHN CABOT, der GIOVANNI CABOTO hieß. (Zusammengefaßt von mir: Name vergessen.)
Quelle: C. W. CERAM: DER ERSTE AMERIKANER (The First American), das Rätsel des vor-kolumbischen Indianers, Rowohlt, Hamburg, 1972, S. 31 ff.

Montag, 1. September 2014

DAS RAUM-ZEIT-KONZEPT DES JOHN ARCHIBALD WHEELER (GEB. 1911)

JOHN ARCHIBALD WHEELER war ein bedeutender Kosmologe sowie Schüler von NIELS BOHR und Anhänger EINSTEINS. Zusammen mit ROBERT W. FULLER verfaßte er eine provokante Arbeit mit dem Titel "Causality and Multiply-connected Space Time". Er führte auch den Begriff der "SCHWARZEN LÖCHER" in die Physik ein. WHEELER versuchte die ALLGEMEINE RELATIVITÄTSTHEORIE mit der QUANTENPHYSIK in Einklang zu bringen und betrachtete mittels beider Theorien den Raum. Dabei galt ihm die QUANTENPHYSIK als Universalprinzip (principium universale). Was lehrt uns WHEELER?
1.) Der Raum besteht aus GEONEN (=hypothetische Raumteilchen oder RAUM-QUANTEN. Dies versucht er so zu beweisen:
a) Die Raum-Zeit-Struktur ist durch Sterne und Galaxien gekrümmt. Also hat sie eine bestimmte Masse.
(Wie kann Zeit Masse haben?)
b) Der Raum (=die Geonen) unterliegt folglich dem Gesetz der Masse (wie meine Nachbarin; A.d.V.), ergo haben auch die Geonen Masse; daher sind sie existent.
ad a) EINSTEIN lehrt: es gibt realiter keine gerade Linie; alles ist gekrümmt; durchquert ein Lichtstrahl das ganze Universum, kommt er wieder am Ausgangspunkt an (der Weg war umsonst); wenn man lange genug in eine Richtung blickt, könne man das Bild seines Hinterkopfes sehen (geht einfacher mit zwei Spiegeln)!
2.) Die Raum-Zeit-Struktur weist Löcher auf (sog. "WURMLÖCHER"); im "subnuklearen" Bereich sieht der Raum aus wie ein Schwamm oder wie Schaum.
3.) Die "Wurmlöcher" führen zum sog. WHEELERSCHEN SUPERRAUM; dort gibt es weder Raum noch Zeit (also ein raum-und zeitloser Raum; sehr praktisch, da kann man nicht zu spät kommen und braucht auch keine teuren Uhren; doch wie kann man sich in einem raumlosen Raum aufhalten; das weiß wohl nur MR. WHEELER.); alles, was dort geschieht, ist schon geschehen, wenn es anfängt (wesentlich günstigere Arbeitsbedingungen als im Hier und Jetzt; unsere Begriffe und Dimensionen sind dort nicht existent; Zukunft und Vergangenheit sind bedeutungslos; kein Vorher, Danach und Beinahe (Frage: Was gibt es überhaupt im "HYPERRAUM"? Was macht man da den ganzen Tag?)
4.) Das Universum hat die Form eines Kranzes; auf seiner gekrümmten Oberfläche liegen die Galaxien; das Kranzloch entspricht dem SUPERRAUM; WHEELER fragt sich: Kann ein Signal mit Lichtgeschwindigkeit von einem anderen überholt werden, das sozusagen eine Abkürzung durch ein "WURMLOCH" und den SUPERRAUM nimmt (und somit eine zeitlose Reise macht)? WHEELER bezieht sich hierbei auf das Prinzip der sog. EINSTEIN-ROSEN-BRÜCKE (=zeitlose Passagen und Querverbindungen durch die Raum-Zeit). Der Begriff geht auf eine Arbeit von ALBERT EINSTEIN und NATHAN ROSEN zurück.
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Quelle: JOHANNES VON BUTTLAR: DIE EINSTEIN-ROSEN-BRÜCKE (lesenswert!).-